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„Es ist nicht wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.“
Seneca

Die meisten von uns überdenken zum Jahresstart ihr Leben und ihre Lebensbalance:

  • Was klappt schon gut?
  • Wovon möchte ich mehr in meinen Alltag integrieren?
  • Wo halte ich an Dingen fest, die mich behindern oder sogar schädigen?
  • Was möchte ich über Bord werfen und so Türen öffnen für Neues?
  • Lebe ich mein Leben mit meinen Werten, oder fühle ich mich fremdbestimmt?

Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Sie den Anforderungen des Lebens nicht gerecht werden? Fühlen Sie sich gehetzt, als ob ständig jemand an Ihnen zerrt und etwas von Ihnen will?

Eine komplexe Adhoc-Aufgabe wirbelt den Tag durcheinander, die Familie beklagt sich über zu wenig gemeinsame Zeit, das schlechte Gewissen plagt uns, weil wir uns „eigentlich“ bei den Eltern melden, mit den Freunden treffen, die Ernährung umstellen, Sport machen müssten…

Das Ergebnis: Frust auf allen Ebenen.

Das Modell der Lebensbalance

Das Modell der Lebensbalance nach Nossrat Peseschkian, dem Begründer der Positiven Psychotherapie, unterstützt Sie dabei, in Ihr inneres Gleichgewicht zu kommen. Demnach sind wir dann zufrieden, wenn unsere 4 Lebensbereiche in der Balance sind.

Stellen Sie sich eine Torte mit 4 Tortenstücken vor. Jedes Stück steht für einen Teil Ihres Lebens:

  • Arbeit und Leistung: Finanzen, Karriere, Ehrenamt, Hausarbeit
  • Familie und Kontakte: Familie, Verwandtschaft, Freunde
  • Körper, Gesundheit: Ernährung, Bewegung, Ruhe, Erholung
  • Sinn und Kultur: persönliche Weiterentwicklung

Wie ist es jetzt?

Nehmen Sie ein DIN A4-Blatt und zeichnen Sie in einen Kreis Ihre 4 Lebensbereiche als Tortenstücke: Wieviel Ihrer wachen Zeit entfällt momentan auf „Arbeit und Leistung“, wieviel auf die anderen Lebensbereiche?

Lebensbalance - die 4 Lebensbereiche

Betrachten Sie nun Ihr Bild und klären Sie folgende Fragen für sich:

  • Welches Stück sollte größer, welches kleiner sein?
  • Wie lange kann oder will ich noch so weitermachen wie bisher?
  • Was passiert, wenn ich so weitermache? Wo werde ich familiär, in der Beziehung, persönlich stehen?

Wichtig: Nur Sie entscheiden, was für Sie eine gute Lebensbalance ist. Die Tortenstücke müssen nicht gleich groß sein. Es geht darum, dass Sie jedem Lebensbereich genügend Aufmerksamkeit widmen.

Machen Sie sich bewusst, dass Sie die 4 Bereiche nicht trennen können: Die Arbeit leidet, wenn Sie über längere Zeit Ihre Gesundheit vernachlässigen, Familienprobleme haben oder nichts für sich tun. Wenn Sie sich nicht Zeit für sich selbst nehmen, wird irgendwann nichts mehr von Ihnen übrig sein.

Wie sollte es sein?

Nun zeichnen Sie „Ihre Ideal-Torte“: Wieviel Zeit wollen Sie für jeden der 4 Lebensbereiche aufbringen?

Transparenz ist der erste Schritt zur Veränderung!

Zu viel Stress in unserem Leben kann heißen, dass wir uns nicht bewusst machen, was uns wichtig ist. Das verleitet dazu, zu viele Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu übernehmen und sich so zu überlasten.

Vergleichen Sie nun die beiden Torten: Wo sehen Sie Differenzen? Welchem Lebensbereich möchten Sie sich mehr widmen?

Tipps zur Umsetzung Ihrer persönlichen Lebensbalance:

  • Entwickeln Sie einen gesunden Egoismus
    Lernen Sie, sich selbst, Ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden genauso wichtig zu nehmen wie die Anforderungen, die Ihre Arbeit an Sie stellt. Es ist kein Zeichen von Faulheit oder fehlendem Engagement, wenn Sie für sich sorgen. Im Gegenteil: Damit übernehmen Sie Verantwortung für sich und sehen der Tatsache ins Auge, dass eine Batterie auch aufgetankt werden muss, um voll leistungsfähig zu sein. Geben Sie sich selbst die Erlaubnis, z. B. 2 Stunden in der Woche weniger zu arbeiten und ohne schlechtem Gewissen mehr zu genießen. Fangen Sie direkt an, denn das ist die 1. Stunde vom Rest Ihres Lebens.
  • Lernen Sie, Ihre Bedürfnisse und Gefühle wahrzunehmen und anzusprechen, was Ihnen wichtig ist. Leben Sie in Übereinstimmung mit Ihren Werten. Machen Sie sich bewusst, mit welchen Menschen Sie Ihre Freizeit verbringen möchten und meiden Sie „Energiefresser“ bzw. reduzieren Sie den Umgang mit ihnen.
  • Pflegen Sie Ihr Privatleben
    Wann haben Sie sich das letzte Mal mit Freunden getroffen, wann etwas gemacht, das Ihnen Freude macht, ob Oper, Kino oder Besuch eines Fußballspiels? Wenn Ihre Freizeitgestaltung regelmäßig hinter den beruflichen Terminen zurückstehen muss, planen Sie künftig rechtzeitig solche Termine ein, indem Sie sich Zeit freischaufeln und in Ihrem Kalender einplanen. Wenn es Ihnen wirklich wichtig ist, finden Sie die Zeit!
  • Lernen Sie, sich zu entspannen
    Wenn Sie verlernt haben, nach der Arbeit abzuschalten, unternehmen Sie etwas dagegen:
    –  Sport, um sich auszupowern und damit Entspannung zu ermöglichen
    –  Entspannung lernen, z. B. autogenes Training, Yoga …
    –  Versenken Sie sich in Ihrem Hobby, ob Klavierspielen, Fotografieren, Tanzen etc. Was erfordert Ihre volle Konzentration und holt Sie aus dem Arbeitstag heraus?
  • Planen Sie realistisch!
    Planen Sie Ihre Tage schriftlich! Und denken Sie bei Ihrer Terminplanung daran, dass in der Regel alles länger dauert, als Sie denken – deshalb sollten Sie Pufferzeiten berücksichtigen. So ersparen Sie sich so manche Überstunde und schaffen mehr Raum für Ihre Freizeit. Markieren Sie am Vorabend die Aufgaben, die Sie auf jeden Fall am nächsten Tag erledigen wollen. Orientieren Sie sich an der Wichtigkeit: Was hat große Auswirkungen, wenn Sie es nicht an dem Tag tun?

Sie treffen täglich viele Entscheidungen, die Ihre Lebensbalance gestalten. Nutzen Sie dies! Das können nur Sie selbst.

Bildquelle: ©Fotolia Author: Marco2811 Photo reference: #94018806